Teufelstreppe – Versteckte 224 Stufen zu einer der schönsten Aussichten auf Koblenz

Teufelstreppe Koblenz

Ich habe nur 221 Stufen gezählt….. Aber es kann sein, dass ich so aus der Puste war, dass ich mich verzählt habe. Die Teufelstreppe ist die schnellste Abkürzung von Pfaffendorf auf den Asterstein, aber auch eine herausfordernde Steigung.

Dafür wirst du oben mit einer der schönsten Aussichten auf unsere Stadt belohnt. Deinen Durst kannst du direkt oben in einem Hotel Restaurant löschen und dir meinen Tipp zum Obelisk Asterstein direkt im Anschluss anschauen und staunen.

Warum wurde die Treppe nach dem Teufel benannt?

Keiner weiß es – leider! Du kannst auf einigen Seiten (ob da wieder voneinander abgeschrieben wurde?) nachlesen, dass der Name aufgrund der Verteidigungsmöglichkeit entstanden ist. Aber bei meinen Recherchen habe ich nichts dergleichen finden können.

Egal, sie heißt schon seit langer, langer Zeit so. Und wenn du im Hochsommer mal die 224 oder 221 Stufen herauf gegangen bist, dann ahnst du den Grund des Namens….

Werk Glockenberg

Die meisten in Koblenz kennen den Glockenbergtunnel. Ein Straßentunnel, der seit 2003 die Pfaffendorfer Brücke an die B42 anbindet, ohne eine Kreuzung passieren zu müssen.

Doch woher der Name kommt, wissen die wenigsten.

Das Werk Glockenberg war kein Werk, welches Dinge produzierte, sondern es handelt sich hierbei um eine Anlage, die Teil der preußischen Festung Ehrenbreitstein war. 1822 wurde das Werk gebaut. Schon 1900 wurde es wieder aufgegeben.

Eines der größten Festungsanlagen Europas

Nach dem Wiener Kongress wurde die Rheinprovinz preußisch und Koblenz wurde Hauptstadt. Zu der Zeit befahl König Friedrich Wilhelm III., die Stadt Koblenz und alle umliegenden Höhen als Festung auszubauen.

Es entstanden auf der Koblenzer Karthause das noch heute existierende Fort Konstantin und die Feste Kaiser Alexander, von der nur noch das Löwentor steht.

In Neuendorf und Lützel entstand die Feste Kaiser Franz und die Neuendorfer Flesche. Die unterirdischen Teile sind bis heute erhalten, jedoch nicht zugänglich. Auf dem Gelände steht heute die Rhein-Kaserne. Die Feste Franz wird gerade oberhalb zu einem parkähnlichen Gelände umgebaut.

Innerhalb der Stadt entstand die Festung Stadt Koblenz. Überall an den Flüssen wurden meterhohe Mauern mit Schießscharten hoch gezogen.

Auf dem Asterstein entstand das gleichnamige Fort, welches in Teilen auch noch heute zu besichtigen ist. Familien bewohnten noch bis 1960 Teile des Forts. Das Werk Glockenberg war ein Teil des Fort Astersteins.

Das Ende von Werk Glockenberg

Nach dem ersten Weltkrieg mussten laut Versailler Vertrag alle Festungen abgebaut werden. Jedoch stellte die Stadt Koblenz für den auf dem Werk Glockenberg stehenden Turm, sowie für die Teufelstreppe einen Erhaltungsantrag. Diesem wurde stattgegeben.

Der Glockenbergturm wurde jedoch im Januar 1935 gesprengt. Treppe ist bis heute erhalten.

Die Teufelstreppe verändert sich

In den 1990ern wurde die B42 ausgebaut. In diesem Zuge wurde die Treppe verkürzt. Sie ging ehemals bis hinunter zum Horchheimer Tor (das sind die Anlagen direkt unter der Pfaffendorfer Brücke von Pfaffendorf kommend und nach Ehrenbreitstein fahrend auf der linken Seite).

Lange Jahre überließ man die Treppe dem Verfall und war gesperrt. 2012 setzte sich dann der Pfaffendorfer Verschönerungsverein und die Karnevalsgesellschaft General von Aster dafür ein, dass die Treppe wieder begehbar wurde.

Die Menschen befreiten die überwucherte Teufelstreppe von Pflanzen und Müll. Jedoch dauerte die Wiedereröffnung bis zum 11. Juli 2014.

Meine Empfehlung

Verbinde deinen Ausflug zur Teufelstreppe mit dem Obelisk Koblenz und den verwunderlichen Wrackteilen auf dem Gelände. Alles ist fußläufig in wenigen Minuten zu erreichen. Und du hast hier oben einen der schönsten Aussichten auf die Stadt.

Silvester ist es hier oben nicht allzu voll und es scheint, als wolle die Stadt dir ein Privatfeuerwerk schenken.

Anreise

Am besten startest du zur Teufelstreppe am Hotel Restaurant Rheinkrone, Rudolf-Breitscheid-Str. 23, 56077 Koblenz.

Mit dem Rad kannst du von der Stadt kommend über Ehrenbreitstein und dann den steilen Kolonnenweg hoch (es ist wirklich steil und ein eBike macht sich hier bezahlt). Fünf Kurven und du hast es (fast) geschafft.

Die Straße geht automatisch in die Lindenallee über. Dort kommt dann nach einigen hundert Metern rechts die Rudolf-Breitscheid-Straße, die du komplett durchfährst, bis du zum Hotel kommst.

Leider stehen dort keine Fahrradständer, aber du kannst dein Rad an Schildern befestigen. Und wenn du hier dein Rad befestigt hast, heißt das für dich, einmal die Treppe runter und wieder raufgehen – Sport inklusive. 😉

Mit dem Bus der Linien 515 oder 21 kannst du bis zur Haltestelle Bastion fahren. Dort bist du schon fast in der Rudolf-Breitscheid-Straße.

Die Gesetze der Geschichte sind stärker als die bürokratischen Apparate.

Leo Trotzki

Aussicht auf nächste Woche

Ein kleines, unscheinbares Häuschen in Koblenz-Pfaffendorf, welches ehemals für Sicherheit auf dem Rhein sorgte. Heute ist es ein Schmuckstück.

Verrate mir hier unten in einem Kommentar, ob du die Teufelstreppe schon gegangen bist?

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2 replies to “Teufelstreppe – Versteckte 224 Stufen zu einer der schönsten Aussichten auf Koblenz”

  1. Boris Klug says:

    Super interessant. Ich bin da schon einige mal hoch- und runtergegangen.

    Auch habe ich mal probiert, dort hochzujoggen. Abgesehen davon, dass das schon einige Höhenmeter sind, sind die Stufen auch sehr unterschiedlich hoch. Somit kommt man immer wieder aus dem Rhythmus… und ich kam oben nicht joggend an.

    1. KristinaVenus says:Author

      Danke dir Boris! Ja, das stelle ich mir auch schwierig und zum Teil auch nicht ganz ungefährlich vor, dort hoch-, oder runter zu joggen. Ich hatte schon beim Gehen meine Schwierigkeiten. Wusstest du, dass es Meisterschaften im Treppenlaufen gibt?

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