Festung Ehrenbreitstein

Festung Ehrenbreitstein in Koblenz

Die Festung Ehrenbreitstein ist die zweitgrößte Festungsanlagen in Europa, die niemals vom Feind eingenommen wurde ! Über Koblenz und dem Zusammenfluss von Rhein und Mosel am Deutschen Eck steht sie, unsere Festung Ehrenbreitstein. Hier oben findest du Geschichte, Ausstellungen, Kultur, Veranstaltungen, Kulinarisches und einen der schönsten Blicke auf Koblenz.

Der Start der Festung Ehrenbreitstein

Erbaut wurde sie von den Preußen in der Zeit zwischen 1818 und 1828 in 118 Metern Höhe und diente als Schutz der Region Mittelrheintal.

Aber dort oben stand schon um 1000 eine Burg, die dem Kurfürsten von Trier als Residenz diente. 1801 wurde sie von den französischen Truppen zerstört.

Allerdings gab es dort hoch oben auf dem Berg schon im 10. Jahrhundert vor Christus Ansiedlungen. Es soll sich um eine bronzezeitliche Wehranlage gehandelt haben. Auch die Römer haben sich hier oben niedergelassen. Ebenso die Franken.

49 nach Christus war es sogar schon möglich, von Ehrenbreitstein den Rhein über eine römische Brücke zu überqueren.

Während des dreißigjährigen Krieges waren zuerst die Franzosen auf der Festung. Dann kam Johann von Werth, bekannt als der Franzosenschreck, da er schon über 30 Siege über die Franzosen errungen hatte, von Köln aus nach Koblenz. Er schaffte es, die Franzosen auf der Festung auszuhungern. Diese kapitulierten dann am 27. Juni 1637 und die Festung Ehrenbreitstein was wieder in kaiserlicher Hand.

1794 geschah den Franzosen ähnliches. Sie belagerten die Festung bis 1799 insgesamt viermal. Im Januar 1799 gaben sie erneut auf, weil die Besatzung kaum noch Verpflegung hatte. Als sie 1801 gezwungen wurden, die rechte Rheinseite aufzugeben, sprengten die Franzosen kurzerhand die gesamte Festung (schlechte Verlierer….).

Die Preußen bauen die Festung neu auf

Beim Wiener Kongress 1814/15 wurde Koblenz und damit auch die Festung Ehrenbreitstein als ein Teil der Rheinprovinz und somit den Preußen zugeteilt. Diese überlegten sich beim Neubau, den Namen umzuändern in „Feste Friedrich Wilhelm“, benannt nach dem preußischen König. Warum sie davon abließen, ist nicht bekannt.

Die Bauverantwortlichen, die gemeinsam die Festung so aufgebaut haben, wie wir sie heute noch bestaunen können, waren Gustav von Rauch, Ernst Ludwig von Aster, Claudius Franz Le Bauld de Nans und Gotthilf Benjamin Keibel unter der Leitung von Carl Schnitzler. Die Anlage wurde auf die damals modernsten Waffen und Angriffsmöglichkeiten optimiert.

Doch die Festungsanlage beinhaltete damals auch das Stadtgebiet von Koblenz. Man erbaute in dieser Zeit auch die Feste Kaiser Alexander, auf der Karthause. Ebenfalls wurde noch das Werk Nöllenkopf und Werk Preitenberg gebaut.

Die Festung Ehrenbreitstein und ihre Arrestzellen

Vier Arrestzellen können auf der Festung besichtigt werden. Doch wer musste dort einsitzen? Es saßen dort sowohl Offiziere als auch Zivilisten fest, aber auch politische Gefangene und Duellanten. Es wurden Gefangene für den Bau der Festung durch Zwangsarbeit eingesetzt.

Die Auswirkungen der zwei Weltkriege

1918 besetzten amerikanische Truppen die Festung Ehrenbreitstein. Gefolgt 1923 bis 1929 von den Franzosen. Ab 1936 waren wieder deutsche Truppen auf der Festung.

Die Kasematten (Räume mit dickem Mauerwerk, die vor feindlichem Beschuss schützten) dienten während des zweiten Weltkrieges unter anderem als Lagerraum von Kunstgegenständen aus Koblenz, Wuppertal und Köln. Allerdings zeigte sich bei Bombardements, dass diese Räume doch keinen ausreichenden Schutz lieferten.

Ab 1941 standen für die Luftabwehr drei Flugabwehrkanonen (Flaks) auf der Festung. Ab 1943 gab es einen Luftschutzbunker, der bis zu 10.000 Menschen aus Ehrenbreitstein und der umliegenden Gegend bei Bombenangriffen Schutz bot.

Am 27. März 1945 besetzten Amerikaner die Festung. Mitte 1945 waren es dann mal wieder die Franzosen (denen scheint es bei uns zu gefallen….). Erstaunlich ist, dass Koblenz zwar zu 87 % zerstört war, aber die Festung Ehrenbreitstein weitestgehend unbeschadet blieb.

Wer nutzte die Festung nach dem zweiten Weltkrieg?

Die Festung Ehrenbreitstein ging nach dem zweiten Weltkrieg in den Besitz des Landes Rheinland-Pfalz über.

Ab etwa 1946 nutzte die Internationale Flüchtlingsorganisation (IRO) das Gemäuer als Lager für Menschen, die aus anderen Regionen und heimatlos waren (Displaced People genannt). Am 15. Oktober 1950 wurde das Lager wieder aufgelöst.

Schon ab dem Sommer 1949 zogen immer mehr Koblenzer Familien ein, die aus der Evakuierung zurückkamen und obdachlos waren.

1960 plante man in der Festung Atommüll und Forschungsabfälle der Universität Mainz zu lagern. Dies konnte durch Bürgerproteste zum Glück verhindert werden.

Seit den 1950er-Jahren ist das Landesmuseum untergebracht. Zu etwa der gleichen Zeit kam auch dort die Jugendherberge unter.

Die Festung vor und nach der Bundesgartenschau 2011

In meiner Kindheit fuhr man, wenn überhaupt, mit dem Auto auf die Festung, ging zu dem Aussichtspunkt am Schlosshof, um den Blick über Koblenz zu genießen. In der Regel war es das auch schon. Man kann sagen, dass die Festung Ehrenbreitstein bis zur Bundesgartenschau kaum genutzt wurde.

Durch die BUGA wurde dem Gemäuer wieder Leben eingehaucht. Viele Teile der Festung wurden saniert. Es wurde anstelle der Sesselbahn ein Festungsaufzug installiert, der dich von Ehrenbreitstein auf die Festung hoch bringt.

Von den Rheinanlagen in der Nähe des Deutschen Ecks wurde die größte deutsche Luftseilbahn gebaut, die die Besucher über den Rhein mit dem spektakulärsten Blick auf Koblenz und Umgebung hoch zur Festung bringt. Pro Stunde können hier 7.600 Menschen pro Stunde befördert werden.

Wir haben seit der BUGA dort oben gute gastronomische Angebote und es finden regelmäßig Veranstaltungen und Führungen statt. Wir Koblenzer können uns gar nicht mehr vorstellen, wie es vorher dort oben war. Auf jeden Fall haben wir eine große Bereicherung durch die Umbau- und Sanierungsmaßnahmen erhalten und nutzen diese auch sehr gerne!

Die schönsten Veranstaltungen auf der Festung

Jedes Jahr findet am zweiten August-Wochenende das legendäre „Rhein in Flammen“ statt, an dem hunderttausende Menschen nach Koblenz kommen, um eines der schönsten Feuerwerke zu bestaunen. Entweder in den Rheinanlagen, auf dem Deutschen Eck oder auf eines der Schiffen des größten Schiffkorsos Europas.

Jedes Frühjahr findet das „Festungsleuchten“ statt, bei dem das alte Gemäuer durch Lichtinstallationen zum Leben erweckt wird, untermalt mit entsprechender Musik.

Die Historienspiele locken jährlich im Frühjahr unzählige Besucher auf die Festung. Es handelt sich um eines der größten Historienveranstaltungen Deutschland. Hier kannst du von den Kelten, über die Römer bis hin zu den Rittern, Kurtrierern und Preußen die Geschichte neu erleben.

Konzerte von Klassik, über Rock/Pop bis hin zu Weltmusik werden hier dargeboten. Das jährliche Weltmusikfestival „Horizonte“ zeigt an drei Tagen auf verschiedenen Bühnen Musiker aus der ganzen Welt und für jeden Geschmack.

Das Theater Koblenz nutzt die Anlage für Theaterproduktionen. Es finden viele unterschiedliche Themenführungen statt. Ein Gauklerfest mit Künstlern und Gauklern aus der ganzen Welt lockt im Sommer die ganze Familie auf die Festung. Viele unterschiedliche Ausstellungen, mit immer neuen Thematiken, kannst du hier oben besuchen.

Auf der Festung Ehrenbreitstein kannst du jede Menge erleben, genießen, die Gegend erwandern. Hier findest du alle Veranstaltungen. Da ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei.

Anreise

Die schönste Anreise ist mit der Seilbahn Koblenz. Ein Kombiticket für Erwachsene Hin- und Rückfahrt inklusive Eintritt in die Festung kostet 19 € und ist den Preis allemal wert.

Mit dem Bus fährst du mit der Linie 460 Richtung Montabaur oder der Linie 9 Richtung Immendorf bis zur Haltestelle „Festungsaufzug/DJH“ und nimmst dort dann den Aufzug, der 8 € pro Erwachsener kostet.

Die Öffnungszeiten der Festung Ehrenbreitstein findest du hier.

Meine Empfehlung

Nimm dir ausreichend Zeit, denn auf der Festung entdeckst du jede Menge. Fahre mit der Seilbahn hoch, besichtige die Festung und besuche eine Ausstellung. Danach erhole dich bei einem Glas gutem Rhein- oder Moselwein in der Gastronomie hoch oben mit Blick auf die Stadt.

Anschließend gehe noch im Festungspark spazieren und besuche die Aussichtsplattform „Rhein-Mosel-Blick„. Wenn du mit der Seilbahn wieder unten in den Rheinanlage angekommen bist, kannst du dich bei einem leckeren Bier und einer Mahlzeit im Biergarten Koblenz stärken. Von dort hast du den schönsten Sonnenuntergang von Koblenz.

Ein Frauenherz und eine Festung sind sich auch darin ähnlich, dass man beide erst kennenlernt, nachdem man sie erobert hat.

Ludwig Kalisch, deutscher Schriftsteller

Aussicht auf nächste Woche

Biertrinker kommen nächste Woche auf ihren Geschmack. 😀 Denn Koblenz ist nicht nur für einen guten Wein, sondern auch für hervorragende Braukunst bekannt. Doch die Geschichte, die ich euch nächste Woche erzähle, kann einem den Biergeschmack erst einmal verderben…. Lass dich überraschen!

Frage

Welche Veranstaltung auf der Festung Ehrenbreitstein ist deine Lieblingsveranstaltung und warum? Schreibe es mir gerne hier drunter in die Kommentare. Ich freue mich, von dir zu lesen.

Deine Kristina Venus

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One reply to “Festung Ehrenbreitstein”

  1. […] kannst wunderbar von Koblenz am Deutschen Eck aus mit der Koblenzer Seilbahn oben auf die Festung Ehrenbreitstein fahren und von dort bis zur Kaserne gehen. Aber die Kaserne ist derzeit nur von außen zu […]

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