Kunstwerk am Schloss

Kunstwerk am Schloss in Koblenz

Ein Kunstwerk am Schloss, welches an dem Fußgängerüberweg mitten auf der Insel steht, zieht viele Blicke auf sich, lässt aber eine Informationstafel missen. Zwei Baumstämme, der eine sieht verkohlt aus und steht in einem Betonsockel, der andere vergoldet und hinter Glas. Sieht ganz hübsch aus. Aber welche Geschichte verbirgt sich dahinter? Heute eher eine kurze Geschichte, aber nicht minder interessant.

Welche Baumstümpfe stellen das Kunstwerk am Schloss dar?

Sicher kennst du diesen Baum: Robinie

Erst einmal vorneweg: Es handelt sich um die Baumstämme von Robinien. Diese wunderschönen Bäume kommen ursprünglich aus Nordamerika oder auch Mexiko. Häufig findest du ihre gefiederten Blätter nebst den wunderschönen und üppigen Blüten in Gärten oder Parks.

Carl von Linné, ein schwedischer Naturforscher, veröffentlichte als Erster die Gattung der Robinien. Er benannte den Baum nach Jean Robin, einem französischen Apotheker, der sich unter den Königen von Frankreich Heinrich III. (ab 1574 bis zu seinem Tod 1589), Heinrich IV. (ab 1589 bis bis zu seiner Ermordung 1610) sowie Ludwig XIII. (1610 bis 1643) als Hofgärtner einen Namen machte.

Dieser gerade wachsende Baum war vom 19. Jahrhundert an ein häufig genutzter Zier- und Alleebaum. Die ersten Robinien wurden 1670 in Deutschland gepflanzt. Und zwar zwei Bäume im Lustgarten des Berliner Stadtschlosses.

Seine dekorative und exotische Erscheinung machte die Robinie zu einem begehrten Baum in den Park- und Gartenanlagen des Adels und reichen Bürgertums, so auch in Koblenz.

Gerade im Bereich des Koblenzer Schlosses, welches Ende des 18. Jahrhunderts erbaut wurde, wurden die Robinien als Bepflanzung genutzt.

Die Gartenanlagen des Koblenzer Schlosses

Eine historische Gartenanlage; Bild: Peter H. / Pixabay

Der Deutsche Kaiser Wilhelm I. von Preußen kam mit seiner Frau Augusta von Sachsen-Weimar 1850 nach Koblenz. Kaiserin Augusta gestaltete ab 1856 die linke Uferpromenade. Unter den Plänen des preußischen Gartenbaukünstlers Peter Joseph Lenné wurden 1860 unter anderem die Robinien vor dem Schloss gepflanzt. Die komplette Geschichte der Kaiserin-Augusta-Anlagen findest du hier.

Das Ende der Robinien

2011 zur Bundesgartenschau wurde der Vorgarten des Koblenzer Schlosses neu gestaltet. Die zwei Robinien, die uns heute als Kunstwerk am Schloss dienen, mussten ebenfalls diesem Projekt weichen.

Warum genau sie gefällt wurden, wissen wir nicht. Ob sie der Trockenheit auf lange Sicht zum Opfer gefallen sind, den Kriegsschäden des Zweiten Weltkrieges oder einfach nur der Planung zur Bundesgartenschau…… Auf jeden Fall mussten sie weg.

Das Kunstwerk am Schloss

Doch zwei Baumstämmen hat man ein Denkmal gesetzt, damit sie nicht in Vergessenheit geraten. Dieses entstand unter dem Bildhauer und Maler Erwin Wortelkamp. Der Künstler wohnt seit 1975 in einem alten Schulhaus in Hasselbach in Westerwald. Dort machte er sich u. a. einen Namen, indem er 1989 das Projekt „Im Tal“ gründete. Gemeinsam mit Künstlerkollegen und Landschaftsgärtnern hat Wortelkamp die Landschaft wiederbelebt und künstlerisch gestaltet.

Dass dieses Kunstwerk nicht wieder nach der Bundesgartenschau verschwindet, ist dem Engagement einiger Koblenzer Bürger zu verdanken, die sich dafür eingesetzt haben.

Leider vermisst man vor Ort eine Informationstafel. Immer wieder erlebe ich, dass Menschen sich fragen, was es mit diesen Baumstämmen auf sich hat. Das hat mich zu diesem Artikel inspiriert.

Anreise

Hier kommst du zu Fuß, mit dem Rad als auch mit dem Bus sehr einfach hin. Das Kunstwerk am Schloss steht in der „Neustadt“, direkt am Fußgängerüberweg von der Schlossstraße, über die Neustadt zum Koblenzer Schloss.

Die nächste Bushaltestelle ist „Stadttheater/Schloss“.

Meine Empfehlung

Nach der Besichtigung des Kunstwerkes am Schloss kannst du noch einen kleinen Ausflug in den Schlossgarten zum Rhein machen. Danach kannst du dir noch das Preußische Regierungsgebäude von außen anschauen mit den unzählig versteckten Märchenfiguren.

Im Anschluss kannst du im Adaccio am Görresplatz bei einem Moselwein und einer frisch zubereiteten Speise stärken.

Die Bäume, die Sträucher, die Pflanzen sind der Schmuck und das Gewand der Erde.

Jean-Jacques Rousseau – französischer Philsoph

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Ich bin jetzt erst einmal in Sommerpause! Das heißt, den nächsten Artikel wird es am Montag, den 22.7.2024 um 7:00 Uhr hier wieder geben. Gibt es etwas, über das ich berichten sollte? Dann schreibe mir hier unten deine Ideen und Vorschläge. Verrate uns deine Insider-Tipps! Ich freue mich, dich hier wieder begrüßen zu dürfen!

Deine Kristina Venus

Frage

Schreibe mir mal hier unter dem Artikel, ob du dich auch schon gefragt hast, was es mit dem Kunstwerk am Schloss auf sich hat. 😊

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