Schmuckstück Manufaktur

Schmuckstück Manufaktur - handgemachter Schmuck in der Koblenzer Altstadt

Schmuckstück Manufaktur ist ein Geschäft in der Koblenzer Altstadt, der mehr ist als einfach nur ein Schmuckladen.

Denise Akin ist die Inhaberin und auch diejenige, die jedes einzelne Perlenschmuckstück selbst in Handarbeit herstellt. Und das macht sie nun schon seit April 2015.

Denise, war ein eigener Laden dein Plan?

Nein, ich finde Ziele und Pläne nicht erstrebenswert. Wenn wir uns so sehr darauf konzentrieren, sind wir weg vom Hier und Jetzt.

Ich habe als Kind schon gerne mit Perlen gestaltet. Aber die Idee zu einem eigenen Laden war eher die meines Mannes.

Ich war bis dahin in der Kosmetikbranche und habe mich dort auch wohl gefühlt.

Wie wurde aus der Idee dann Realität?

Ich habe damals einfach so zum Spaß bei den Immobilienanzeigen geschaut und mir gesagt: Wenn mal ein Laden frei ist, kann man sich den ja mal anschauen. Das war 2014!

Und tatsächlich habe ich einen kleinen passenden Laden im Kunstgässchen in der Koblenzer Altstadt gefunden. Der Immobilienmakler hat mir gute Zahlen vorgelegt und ich habe nicht lange überlegt, sondern die Idee meines Mannes in die Tat umgesetzt.

Das war der Startschuss zur Schmuckstück Manufaktur.

Wie waren deine ersten Erfahrungen mit einem eigenen Laden?

Nun, sehr schnell musste ich erfahren, dass die Zahlen des Immobilienmaklers nicht mit der Realität übereinstimmten. Aber ich habe erkannt, dass mit meinem handgefertigten Schmuck Potential besteht, wenn der Laden an einem anderen Standort ist.

Ich hatte schon lange mit dem Seidenblumengeschäft „Voss“ in der Nähe der Liebfrauenkirche geliebäugelt. Der Laden war von der Lage und Größe ideal. Aber du gehst doch nicht einfach so in einen Laden und sagst: Hey, wenn ihr mal ans Aufhören denkt, dann meldet euch bei mir. Ich habe Interesse an eurem Laden.

Die Inhaber waren schon etwas älter. Und eines Tages bin ich dann doch zu ihnen und habe gesagt: Wenn ihr mal ans Aufhören denken solltet, ich suche einen Laden wie euren.

Das war der Anstoß, um einen Inhaberwechsel in Gang zu bringen. Denn tatsächlich war der Gedanke ans Aufhören wohl schon da. Glück gehabt! So konnte meine Schmuckstück Manufaktur vom Kunstgässchen in die Nachbarschaft der Liebfrauenkirche wechseln.

Hattest du keine Bedenken, dass es schief gehen könnte?

Nein! Wir sprechen hier über das Jahr 2017. Ich hatte meine Schmuckstück Manufaktur im Kunstgässchen schon knapp zwei Jahre und wusste daher, dass es funktioniert.

Es konnte nur besser werden. Denn an dem neuen Standort war mit mehr Laufkundschaft zu rechnen.

Wie war die erste Zeit im neuen Laden?

Ich habe damals die Seidenblumen meiner Vorgänger mit im Angebot gelassen. Aber sehr schnell erkannte ich, dass es sich dabei um eine andere Zielgruppe handelte.

Also habe ich sehr schnell komplett auf meinen Schmuck umgestellt. Und ich habe festgestellt, dass meine Prognosen richtig waren. Es kamen mit der Zeit immer mehr Menschen in meine Schmuckstück Manufaktur.

Dann kam die Pandemie! Wie hast du die Zeit erlebt?

Ich war mit meinem Mann in Urlaub, als die ersten Meldungen kamen, dass Menschen in China in ihren Häusern bleiben müssen. Damals dachte ich noch, dass so etwas niemals bei uns passieren könnte.

Aber sehr schnell hat sich die Situation dann verschärft, so dass mir sehr schnell klar wurde: Meine Schmuckstück Manufaktur wird bald geschlossen.

Dann kam die Idee mit den genähten Masken.

Hast du die Masken gezielt als Überbrückung genutzt?

Nein, überhaupt nicht! Die Idee kam mir beim Einkaufen, als ich einer älteren Frau ganz nah kam. Ich hielt die Luft an, denn ich wollte nicht, dass jemand wegen mir eventuell sterben muss.

Da kam mir die Idee mit dem Nähen von Masken. Meine Mutter und meine Oma unterstützen meine Idee. Auch sie waren überzeugt, dass auch andere Menschen lieber mit einem Mundschutz einkaufen gehen.

Also fing ich an, Masken zu nähen. Die ersten habe ich in meinem Schaufenster ausgelegt. Danach stiegen die Anfragen explosionsartig. Ich habe zeitweise siebzig Stunden pro Woche bei mir im Laden an der Nähmaschine gesessen.

Damals habe ich auch angefangen, über die Plattform „Etsy“ zu verkaufen. Ich muss sagen, dass ich zur Zeit, als die medizinischen Masken Pflicht wurden, dankbar war. Denn dieses Pensum hätte ich wohl nicht mehr lange durchhalten können.

Kam dann der Einbruch?

Nein, ich konnte zum Glück das kommende Jahr von meiner Arbeit des ersten Jahres überbrücken. Ich kann also alles in allem sagen: Es war eine harte Zeit, aber ich habe es geschafft, sie zu überstehen!

Selbst meine Mutter hat mich immer wieder aufgebaut und gesagt: Denise, du mit deiner Kreativität schaffst das!

Wie finden die Menschen zu dir?

Ich werde in den meisten Fällen weiter empfohlen. Klar mache ich auch etwas Werbung auf Instagram und habe immer noch meinen Etsy-Shop. Aber ich will nicht die ganze Zeit damit verbringen, um auf Social Media aktiv zu sein.

Ich liebe das persönliche Gespräch und die Interaktion vor Ort mit den Menschen. Meine Kunden sind zufrieden. Das ist mein Ziel! Und daher werde ich dann auch weiter empfohlen. Das ist genau meine Art des Marketings.

Wie steht es mit der Nachhaltigkeit?

Ich habe mich bewusst für Glasperlen entschieden. Dabei handelt es sich größtenteils um böhmisches Glas. Das Messing kommt aus der Türkei aus einem kleinen Familienbetrieb mit 30 Leuten. Die machen dort alles selbst. Das ist mir wichtig!

Auch habe ich mich bewusst gegen Gold und Silber entschieden. Denn dabei handelt es sich in der Regel um Abbau, der von Kindern unter schwierigsten Verhältnissen erledigt wird. Das möchte ich nicht unterstützen.

Hier findest du die Schmuckstück Manufaktur

An der Liebfrauenkirche 8, 56068 Koblenz, Tel.: 0261 – 35816

Online findest du Denise und ihre wunderschönen Schmuckstücke bei Facebook, Instagram und in ihrem Etsy-Shop.

Meine Empfehlung

Nimm dir Zeit, um dir alle Schmuckstücke anzuschauen. Denise hat knapp eintausend Schmuckstücke in ihrem Laden. Und jedes einzelne hat es verdient, in Ruhe angeschaut und später gerne auch getragen zu werden.

Anschließend kannst du dich im Lezizel Koblenz stärken oder in der Nähe im Statz´sche Gässchen die Ruhe genießen und entspannen.

Anreise

In die Schmuckstück Manufaktur von Denise kannst du wunderbar zu Fuß gelangen. Wenn du mit dem Bus anreist, fahre entweder bis zum Forum/Zentralplatz oder bis zum Löhr-Center. Von dort sind es nur wenige Minuten bis zu ihrem Laden.

Wenn du mit dem Fahrrad kommst, dann kannst du dein Rad am Plan hinter dem Kiosk an die Fahrradständer anschließen. Von dort bist du in zwei Minuten bei Denise. Denn leider sind am Münzplatz, der Platz direkt an der Schmuckstück Manufaktur, keine Fahrradständer (das darf geändert werden).

Jeder schöne Augenblick ist eine Perle, die wir auf die Kette unseres Lebens fädeln. Und jeder Glücksmoment, den wir genießen, macht unsere Kette ein kleines bisschen kostbarer.

Jochen Mariss, Autor

Nachtrag

Denise, vielen Dank für das nette Interview in deinem schönen Laden! Leider habe ich vergessen, ein Foto von dir zu machen. Asche auf mein Haupt! Aber ich werde es hier an dieser Stelle nachreichen. Versprochen!

Aussicht auf den nächsten Artikel

Der Augenroller: Warum ist er am Florinsmarkt am Alten Kaufhaus unter der Uhr angebracht? Um wen handelt es sich dabei? Warum findet man den Augenroller an mehreren Häusern in der Koblenzer Altstadt? Der Augenroller ist aber auch in anderen Städten zu finden. Handelt es sich hierbei um eine Lüge?

Nächsten Montag mehr über unseren Augenroller am Florinsmarkt.

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3 replies to “Schmuckstück Manufaktur”

  1. […] du oben bei der Liebfrauenkirche angekommen bist, findest du kurz dahinter die Schmuckstück-Manufaktur. Dort kannst du in Ruhe stöbern und dich beraten lassen. Alles handgemacht mit viel Liebe von […]

  2. […] im Anschluss kannst du nebenan Schmuck einkaufen, der handgefertigt ist, bei der Schmuckstück Manufaktur. Und du kannst im Altengraben das Statz´sche Gässchen mit dem neu erschaffenen Hinterhof […]

  3. […] Danach bist du gestärkt, um das Statz´sche Gässchen zu besichtigen, eine Shopping-Tour in die Schmuckstück Manufaktur zu machen und im Anschluss durch die Gässchen in der Altstadt zu […]

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