Florinsgarten – Ein versteckter Raum der Ruhe

Der Florinsgarten - dein nächster Lieblingsort?

Der Florinsgarten liegt, wie der Name schon sagt, neben der Florinskirche und ist im späten Frühjahr bis in den Herbst hinein geöffnet.

Er liegt versteckt und die meisten blicken hinter ein gusseisernes Tor in eine Gasse, die im Niemandsland zu verschwinden droht.

Aber wer sich hineintraut, wird mit einer Ruhe Oase mitten in der Koblenzer Altstadt beschenkt.

Die Florinskirche

Es handelt sich hier um die erste evangelische Kirche in der Koblenzer Geschichte und birgt manch eine Überraschung. Auch diese Kirche stammt, wie einige in Koblenz, aus der fränkischen Zeit. Die Franken kamen direkt nach den Römern, wie du schon mit der Historiensäule auf dem Görresplatz gelernt hast.

Im Jahr 1794 belagerten französische Truppen Koblenz. Die Florinskirche wurde 1802 säkularisiert, das heißt, die kirchliche Institution wurde eingestellt und sie wurde als Militärmagazin, also militärisches Lager genutzt.

Zwischen 1807 und 1811 wurde das Kircheninventar verkauft. Napoleon hatte Pläne, aus der Florinskirche ein Schlachthaus zu machen. Sicher fand er die Höhe praktisch, um geschlachtete Tiere aufzuhängen. Unten sollten die Verkaufsstände aufgestellt werden.

Diese Pläne durchkreuzten die Preußen, da Koblenz ab 1815 preußisch wurde. König Friedrich Wilhelm III. machte daraus eine evangelische Kirche.

Die Florinskirche ist sehenswert, von innen wie außen. Außerdem werden dort, wie auch im Florinsgarten immer wieder tolle Veranstaltungen angeboten. Diese findest hier.

Der Florinsgarten – ein ehemaliger Kreuzgang

Bei einem Kreuzgang handelte es sich um einen quadratischen oder rechteckigen überdachten Bogengang, die sich häufig an der Südseite von Klöstern und christlichen Stiften befanden.

940 wurde der Stift St. Florin gegründet, welches 1802 wieder aufgelöst wurde. Zu Zeiten der Säkularisierung wurden die Gebäude des Stifts abgerissen.

Das Kapitelhaus (Versammlungsgebäude) mit seinen drei Bögen durfte stehen bleiben. Wenn du vorne am Florinsmarkt durch das eiserne Tor gehst, kommst du automatisch unter dem Kapitelhaus hindurch in den Florinsgarten.

Ein verträumter Ort, an dem du Ruhe findest

Hier kannst du dich für Stunden zurückziehen. Oft, ohne eine Menschenseele in dem Garten zu treffen. Direkt gegenüber vom Kapitelhaus kannst du auf einer Bank im Schatten verweilen und die Ruhe genießen.

Der Florinsgarten gehört in Koblenz zu den kleineren Gärten. Dafür aber auch zu den weniger bekannten. Hier findest du keine aufwendig gestalteten Blumenbeete, sondern du hast das Gefühl, inmitten einer wildgewachsenen Natur zu sitzen. Überall wächst Efeu und es scheint, als sei es ein verwunschener Ort.

Die einzige Geräuschkulisse kommt von den Vögeln, die sich diesen wunderschönen Ort mit dir teilen, von den Kirchenglocken oder von der Turmuhr des Augenrollers.

Anreise

Mit dem Rad kannst du direkt bis zum Florinsgarten radeln und dein Rad auch mit hinein nehmen. Denn am Florinsmarkt selbst sind leider keine Radständer.

Wenn du mit dem Bus anreisen möchtest, dann kannst du bis zur Haltestelle „Altengraben“ fahren. Dort gehst du weiter bis zu Balduinbrücke, biegst dort rechts ab in die Burgstraße. Dieser folgen, bis du auf der rechten Seite den Florinsmarkt findest.

Links neben der Florinskirche findest du leicht versteckt hinter einem Eisentor den Florinsgarten.

Meine Empfehlung

Nimm dir Zeit, um im Florinsgarten zur Ruhe zu kommen. Genieße die Stille, die Naturgeräusche und im Hochsommer den kühlenden Schatten.

Anschließend kannst du zum Cahua gehen und dir mit der besten und nachhaltigsten Schokolade in Koblenz das Leben noch mehr versüßen.

In der Ruhe liegt die Kraft.

Konfuzius

Aussicht auf die nächste Woche

Ein Ruhrpott-Original mit Koblenzer Wurzeln. Die Älteren unter uns kennen ihn alle, da er in den 1970-ern eine Berühmtheit war. Aber die wenigsten wissen, dass er in Ehrenbreitstein geboren und in Koblenz aufgewachsen ist.

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One reply to “Florinsgarten – Ein versteckter Raum der Ruhe”

  1. […] 1100 wurde die Florinskirche unter der Leitung von Bruno von Lauffen (der spätere Trierer Erzbischof) errichtet. Sie gehörte damals dem Chorherren-Stift St. Florin. Die Kirche wurde aus Teilen der römisch-fränkischen Stadtmauer errichtet. Rund 850 Jahre lang wurde das geistliche Leben durch Stiftungen finanziert. Diese Tradition führt die im November 2004 von der Evangelischen Kirchengemeinde Koblenz-Mitte gegründete Stiftung Florinskirche fort. Die Stiftung fördert das geistliche und kulturelle Leben. Einige Veranstaltungen finden im Sommer auch im angrenzenden Florinsgarten statt. […]

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