Jürgen von Manger – Berühmte Personen Koblenz

Wohnhaus Jürgen von Manger Koblenz

Jürgen von Manger ist Ehrenbreitsteiner und ich muss richtigheitshalber erwähnen, dass Ehrenbreitstein erst am 1. Juli 1937 nach Koblenz eingemeindet wurde. Aber Jürgen von Manger hat als kleiner Bub auch in der Koblenzer Südstadt gelebt. Zwar nur kurz, aber es gehört erwähnt.

Die Älteren von uns werden sich an Jürgen von Manger, bzw. Adolf Tegtmeier erinnern. Der Kauz aus dem Ruhrpott, der zu allem und jedem seinen Senf dazu gab. Jürgen von Manger war aber nicht nur Komiker und Kabarettist, sondern auch Schauspieler.

Jürgen von Manger erblickt das Licht der Welt

Am 6.März 1923 wurde der spätere Ruhrpott-Kabarettist in Ehrenbreitstein geboren. Die genaue Adresse ist leider nicht bekannt. Sein Geburtsname war Hans Jürgen Julius Emil Fritz Koenig, denn sein Vater, der Staatsanwalt, war Fritz Koenig. Er wurde als zweites Kind der Familie geboren.

Seine Mutter war Antonia von Manger, die aus einer katholischen Adelsfamilie entstammte. Diese wurde 1927 von einem Onkel ihrer Familie adoptiert, so dass sie den Namen von Manger wieder annehmen konnte. Die Kinder führten ab da den Familiennamen Manger-Koenig.

Der Umzug nach Koblenz

Die Familie Manger-Koenig zog dann nach Koblenz. Der genaue Zeitpunkt ist leider nicht bekannt. Aber die Adresse: Markenbildchenweg 15. Der kleine Jürgen von Manger (der Zusatz Koenig wurde im Laufe seiner Berühmtheit weggelassen) verbrachte bis zu seinem 10. Lebensjahr seine Lausbubenzeit in der Koblenzer Vorstadt.

Ein wunderschönes bürgerliches Wohnhaus, welches 1894 von dem Koblenzer Architekten Otto Nebel, erbaut wurde. An dem Balkon über der Toreinfahrt ist ein Spruch, der evtl. für die Laufbahn von Jürgen von Manger verantwortlich sein könnte: „Schütz uns Gott vor Sturm und Wind | und vor Gesellen, die langweilig sind.“

Jürgen von Manger zieht nach Hagen

Im Alter von gerade mal 10 Jahren zog die Familie von Manger nach Hagen, im Ruhrgebiet. Sein Vater arbeitete fortan am Landgericht in Hagen, wenn auch nur für kurze Zeit, da er 1933 verstarb. Jürgen von Manger beendete seine schulische Karriere mit dem Abitur auf dem Albrecht-Dürer-Gymnasium. Angedacht war damals ein Rechts- und staatswissenschaftliches Studium. Es kam aber anders.

Denn schon in der Schule lernte er das Theater zu lieben. Und ei­nen ers­ten Büh­nen­auf­tritt hat­te er noch während seiner Schulzeit An­fang 1939 im Ha­ge­ner Stadt­thea­ter als Sta­tist in ei­ner In­sze­nie­rung des „Wil­helm Tel­l“ von Fried­rich Schil­ler.

Nach dem zweiten Weltkrieg, Jürgen von Manger war gerade mal 21 Jahre jung, begann er in Hagen seine Schauspielkarriere am Theater vor Ort. Später war er dann auch auf den Bühnen in Gelsenkirchen und Bochum in unterschiedlichen Rollen zu sehen.

Zwischen 1954 und 1956 holte Jürgen von Manger sein angestrebtes Studium in Köln und Münster nach, ohne es jedoch abzuschließen. Außerdem machte er in der Zeit eine Schauspiel- und Gesangsausbildung.

Adolf Tegtmeier wird geboren

Die Figur Adolf Tegtmeier entwickelte Jürgen von Manger in erster Linie für den Hörfunk. Es wurden dann aber auch Sprechplatten produziert, die sogar zweimal mit der Goldenen Schallplatte geehrt wurden. Die ersten Fernsehauftritte als Adolf Tegtmeier folgten.

Allerdings hat er seine Tegtmeier-Geschichten schon früher in den Theater-Garderoben zum Besten gegeben. Damals konnte niemand ahnen, dass daraus einmal eine Kultfigur werden würde.

In der NDR-Silvester-Radiosendung hatte Jürgen von Manger als Adolf Tegtmeier mit „Der Schwiegermuttermörder“ einen so großen Erfolg, dass die Kultfigur eine Berühmtheit wurde. Seit dem gilt dieser Auftritt als Kabarett-Klassiker.

Tegtmeiers Reisen

Ab dem 14. Juli1972 bis 3. Juli 1980 wurde Tegtmeiers Reisen im ZDF ausgestrahlt. In der Sendung verkörperte Jürgen von Manger seine bekannte Figur Adolf Tegtmeier, der die unterschiedlichen Länder in Tegtmeier-Manier vortrug. Wie er zum Beispiel die Wanderdünen auf Gran Canaria beschreibt, „die einfach so durch die Gegend am latschen sind…..“

Adolf Tegtmeier

„Mein Name ist Tegtmeier. Mit der Familie fünf Mann hoch, die Oma auch noch mit bei, dann die zwei Kleine, die Susanne geht ja noch inner Schule, und die Elvira geht mit ein Gastarbeiter.“

Der Ruhrpott-Dialekt war Jürgen von Mangers Markenzeichen. Aber auch seine Gesichtsmimik. Die eigene Art, sein Gesicht beim Sprechen zu verziehen, wurde auf eine halbseitige Gesichtslähmung geschoben, die von Manger in jungen Jahren gehabt haben soll.

Er erklärte die Welt anhand seiner Sprachakrobatik mit dem Rurpott-Dialekt und seinem eigenen Humor. „Kegeln ist die Kunst, einen Umsturz zu machen, indem man eine ruhige Kugel schiebt.“ Oder: „Literatur is wat so in de Bücher steht, so zum Herzeigen da sind.“

1966 schrieb Jürgen von Manger ein Buch „Bleibense Mensch!“ Darin zu finden waren seine erfolgreichsten Tegtmeier-Geschichten. Seine Schlitzohrigkeit machte ihn so sympathisch.

Eine große Karriere wird jäh beendet

Jürgen von Manger war als Adolf Tegtmeier sehr erfolgreich, hat aber nebenbei noch bei Hörspielen als Sprecher tätig und einige Schallplatten herausgebracht. Er war in unzähligen Sendungen zu Gast und heiß begehrter Werbeträger.

Ab dem 15.8.1985, nach einem Schlaganfall, konnte Jürgen von Manger seinen Beruf nicht mehr ausüben, da er kaum noch sprechen konnte und er rechtsseitig gelähmt war. Im März 1988, anlässlich seines 65. Geburtstages, ist er noch ein letztes mal in einer Fernsehsendung aufgetreten, um sich bei seinen Fans zu bedanken.

Seine Frau, Ruth war 42 Jahre an seiner Seite und wurde oft als Frau Tegtmeier angesprochen. Sie war es auch, die ihren Mann 1985 nach seinem Schlaganfall ins Krankenhaus bringt. Am 15. März 1994 stirbt Jürgen von Manger im Alter von 71 Jahren in Herne und ist auch dort auf dem Friedhof Delstern begraben.

Anreise

In den Markenbildchenweg 15 kommst du prima mit dem Rad. Wenn du aus dem Stadtzentrum kommst, kannst du durch die wunderschönen Rheinanlagen radeln.

Mit dem Bus kannst du bis zur Haltestelle „Markenbildchenweg“ fahren (Linie 5/15 und 10). Dann sind es nur noch wenige Meter.

Meine Empfehlung

Nach der Besichtigung des sehenswerten Wohnhauses der Familie Manger-Koenig kannst du noch etwas durch die Kaiserin-Augusta-Anlagen spazieren und weiter auf das Koblenzer Oberwerth. Wenn du dann genug von Kultur und Geschichte hast, kannst du dich im Semanos mit hausgemachten Nudeln stärken.

„Man muss im Leben Mensch bleiben, alles andere ist Kokolores.“

Jürgen von Manger alias Alfred Tegtmeier

Aussicht auf die nächste Woche

Nächste Woche werden wir eine Kirche besuchen, in dessen Garten wir schon waren. Diese Kirche ist sehenswert und hat eine Geschichte, die man nicht besser erfinden könnte….. Wie immer, nächsten Montag ab 7 Uhr.

Frage: Wer von euch kennt noch Jürgen von Manger, bzw. Alfted Tegtmeier?

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